Chronik

2018 – 70 Jahre Sportverein in Tannenbergsthal

Seit nunmehr 1948 gibt es organisierten Sport in Tannenbergsthal. Im Herbst des selben Jahres gründete sich nach den Kriegswirren ein Verein namens Chemie Tannenbergsthal mit den Sparten Faustball, Turnen und Fußball. Dabei spielten die beiden erstgenannten Sektionen die Hauptrolle und waren auch viel erfolgreicher als die Kicker. Als letztes lebendes Gründungsmitglied existiert dabei Fritz Berner, der vor wenigen Monaten für seine Verdienste erst mit der Verdienstnadel des Sächsischen Fußballverbandes geehrt wurde. Anfang der 50er Jahre schieden die Turner aus dem Verein aus und es ist bis heute nicht genau bekannt was aus ihnen wurde. Außerdem wurde Chemie in BSG Fortschritt umbenannt, was damit zu tun hatte, dass die Kunstlederfabrik die Sportler maßgeblich finanziell unterstützte.

Sportplatzbau

Im Jahre 1956 wurde das „Haus Fortschritt“ (heute „Haus Tanneneck“) errichtet. Der anfallende Aushub wurden dabei gleich für den Sportplatzbau verwendet, der außerdem 1957 eine erste Baracke zum Umkleiden und Duschen erhielt. In dieser Zeit existierte neben Fortschritt mit Wismut Tannenbergsthal ein zweiter Verein, der sich aber nur kurze Zeit behaupten konnte und sich bald wieder der BSG anschloss. Der damalige BSG-Sektionsleiter Edmund Schlott engagierte sich besonders stark für die Fußballer. Im Jahre 1965 wurde der Name erneut gewechselt – die BSG Kunstleder Tannenbergsthal bestand dann bis zur politischen Wende 1990.

Sportliche Erfolge der 70er & 80er Jaher

Vor 40 Jahren gelang auch der erste große Erfolg- Pokalsieger mit 3:2 gegen Aufbau Klingenthal. Ein Jahr später wiederholten die Kicker an gleicher Stelle in Bad Elster dieses Kunststück und besiegten Schöneck mit 3:0. Die Fußballer kickten bis dahin stets in der 1. Kreisklasse Klingenthal/Oelsnitz. Die größten Erfolge waren der Pokalsieg 1979 gegen Konsum Schöneck in Bad Elster (3:0) und der Kreismeistertitel 1984 unter den Trainern Friedhold Meinel bzw. Klaus Liebsch. Dabei blieb die Mannschaft bis zum vorletzten Spieltag (die Meisterschaft stand da bereits fest) ungeschlagen! In den Aufstiegsspielen zur Bezirksklassen war man aber chancenlos, zwei Siege und vier Niederlagen waren gegen die Konkurrenz aus Plauen, Heinsdorf, Zwönitz,… einfach zu wenig. Unter anderem war damals bereits der heute noch aktive Frank Albert Mitglied und Leistungsträger der Meisterelf. 1978 gewann die Schülermannschaft ebenfalls den Kreispokal mit einem 10-jährigen Tilo Glaß, der heute noch für die Zweite Mannschaft die Schuhe schnürt. Im Jahre 1985 war der bis Ende 2004 als Chef-Coach tätige Rocco Voigtmann Mitglied der Jugend-Mannschaft, die den Aufstieg zur Bezirksklasse schaffte.

Die Nachwendezeit

Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre schrammte der Verein einige Male knapp am Abstieg in die 2. Kreisklasse vorbei und verpasste somit auch in der entscheidenden Saison den Sprung über die Qualifikation in die Kreisliga. Großes Glück war, dass fast zeitgleich mit der Wende die finanziellen Mittel für den Bau des Rasenplatzes noch flossen, gerade noch rechtzeitig bevor der Geldgeber und das Herz des Ortes und des Waldgebietes – die VEB Vogtländische Kunstlederfabrik Tannenbergsthal, aus vielen bis heute nicht nachvollziehbaren Gründen – aufhörte, zu schlagen…
Im Jahr 1991 erfolgte die Umbenennung in SV „Grün-Weiß“. Nach Jahren der Durststrecke auf sportlichem und finanziellem Gebiet, ist seit Ende der 90er Jahre ein echter Aufschwung zu verzeichnen. Höhepunkt war dabei unbestritten die Saison 2001 / 2002. Mit dem Aufstieg in die Kreisliga und dem Pokalsieg als erste Mannschaft der 1. Kreisklasse schrieb das Team Geschichte. Trotz der gegenwärtigen schwierigen Situation hinsichtlich demographischer und wirtschaftlicher Entwicklung gelang es für die kommende Spielzeit, gemeinsam mit Hammerbrücke, Morgenröthe-Rautenkranz und Beerheide vier Nachwuchsmannschaften zusammen zu stellen. Nicht zu vergessen die „Alten Herren“. Diese äußerst sanges- und trinkfreudige Abteilung stellt immer wieder einige kulturelle Höhepunkte auf die Beine und ist auch sportlich noch sehr aktiv, was unter anderem auch die jüngste Erfolgsserie beweist.

Schiedsrichter-Tradition

Traditionell bringt der Verein auch regelmäßig gute Schiedsrichter hervor. Waren in der Vergangenheit hier zum Beispiel Paul Leonhardt, Christian Fickert, Roland Hahn, Martin Röder oder Dietmar Paul zu nennen, so ist es in der Gegenwart Lars Albert als Schiedsrichter der Regionalliga und Assistent in der 3. Bundesliga. Außerdem vertreten weiterhin Karsten Schiepe (Bezirksliga) und Sven Sonnemann (Vogtlandliga) die schwarze Zunft.

Weitere Abteilungen

Doch nicht nur Fußball wird in Tannenbergsthal gespielt. Im Verein sind weiterhin die Abteilungen Tischtennis, Volleyball und Frauengymnastik aktiv. Letztere zwei haben zwar nur Volkssport-Charakter, das heißt sie stehen nicht im Spielbetrieb, bereichern aber das Vereinsleben mit ihrem Engagement. Leider fehlt bei diesen Sektionen genau wie bei Tischtennis umfangreicheres Material aus der Geschichte.

Eigenes Vereins-Liederbuch

Im Jahre 2003 gab es ein erster Liederbuch des SV Grün-Weiß. Es enthielt eine Zusammenstellung von den beliebtesten und bekanntesten deutschen Volks- und Stimmungslieder und war zum Preis von 6,00 € zu haben. Verkauft wurde es zu den Heimspielen der Fußballer durch „Manne“ Manfred Schattner., welcher sich heute hauptsächlich um die Mineraliensammlung im Ort kümmert.

Vereinsvorstände

2003 gab der langjährige Vorsitzende Siegfried Fränzel sein Amt an Lars Albert ab. Ab 2007 fungierte Frank Müller als Vereinsvorsitzender. Er war es auch, der mit seinem Vorstand 2010 die Umbenennung zum SV Muldenhammer e.V. vollzog.Heute ist Andreas Schreiter Vorsitzender und lenkt die Geschicke des Vereins.